Gutartiger Lagerungsschwindel

Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) - vereinfacht auch gutartiger Lagerungsschwindel genannt - ist eine relativ häufige Form des Schwindels. Er tritt ausschließlich bei gleichartigen Lageänderungen des Kopfes auf, z. B. beim Drehen im Bett, um zum Wecker auf dem Nachttisch zu schauen, oder durch Heben des Kopfes beim Blick nach oben zu einem Fach im Bücherregal. Der gutartige Lagerungsschwindel gilt als ungefährlich, ist für die Betroffenen jedoch sehr unangenehm und kann für Stress sorgen.

Ursache:

Hervorgerufen wird er durch kleine Kalksteinchen (Otolithen) im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs. Normalerweise sind diese mit dem Gewebe fest verbunden und sorgen dafür, dass lineare Beschleunigungen des Körpers im Raum erfasst werden. Durch einen Sturz oder in Folge von Entzündungen können sich die Steinchen lösen und in einen der drei Bogengänge gelangen, wo sie die Sinneszellen irritieren. Bei bestimmten Kopfbewegungen wird dann jede Mal Schwindel hervorgerufen.

Symptome:

Der gutartige Lagerungsschwindel äußert sich als heftiger Drehschwindel, der von Übelkeit, Erbrechen, übermäßigem Schwitzen und Angstgefühlen begleitet sein kann. Die Attacken sind kurz und sind meist nicht länger als 30 Sekunden spürbar. Durch die kurze Dauer und die auslösende Lageänderung ist er relativ leicht zu diagnostizieren.

Behandlung: 

Die Schwindelattacken enden erst, wenn die Steinchen wieder aus den Bogengängen heraus gelangen. Manchmal passiert das von selbst, in vielen Fällen sind dafür aber bestimmte Übungen notwendig. Geschulte Ärzte können durch spezifische Lageänderungen des Kopfes der Betroffenen - durch so genannte Befreiungsmanöver - die verirrten Steinchen aus den Bogengängen wieder zurück an den Ursprungsort bewegen, wo sie langfristig abgebaut werden. Damit ist die Ursache des Schwindels behoben. Ergänzend helfen Medikamente, das gereizte Gleichgewichtsorgan wieder zu beruhigen.